Heuschnupfen – eine Störung im Immunsystem

Wie entsteht eine Allergie?

Der Körper ist mit einem wirksamen Abwehrmechanismus, dem Immunsystem, gegen Viren, Bakterien und andere krank machende Stoffe ausgerüstet. Haut und Schleimhäute bilden den ersten Schutzschild gegen Eindringlinge. Es kann nicht alles aufgehalten werden und was durchkommt wird von einer Art Polizei aus Zellen und Proteinen angegriffen. Der Eindringling wird von ihnen analysiert, bekämpft und zerstört. Ein Erstkontakt wird gespeichert und bei einem neuen Befall kann das Immunsystem gleich mit Antikörpern reagieren. Diese sog. Erworbene Immunität ist bei Allergien gestört. Anstatt, dass es mit dem ersten Kontakt immun wird, kommt es bei jeder neuen Berührung zu einer intensiven Reaktion, wobei nicht unterschieden wird, ob ein Stoff für den Organismus schädlich oder harmlos ist.

 

Was löst einen Heuschnupfen aus?

Die wichtigsten allergieauslösenden Pollen stammen von Birke, Erle, Haselnuss, Roggen und den Kräutern Beifuß und Wegerich. Die Pollen gelangen in die Schleimhäute der Augen und oberen Atemwege und führen sehr schnell zu tränenden Augen, Niesen, Fließschnupfen, Husten oder Atemnot. Viele Pollenallergiker reagieren zudem allergisch auf bestimmte Lebensmittel. Bei Menschen die auf Pollen von Erle, Haselnuss und Birke reagieren, können sich durch sog. Kreuzreaktionen nach dem Genuss von Äpfeln, Nüssen (Wal-, Hasel- und Erdnüssen) weitere Symptome entwickeln.

Gräserallergiker zeigen Unverträglichkeiten bei Hülsenfrüchten oder Getreidemehlen. Typisch für Kräuterpollenallergiker sind Reaktionen auf rohes Gemüse wie Sellerie oder Möhre oder Gewürzen wie Curry oder Paprika.

 

Sollte Heuschnupfen behandelt werden?

Für die Pollenallergie ist typisch, dass sie jedes Jahr zur gleichen Zeit auftritt. Wird nichts unternommen, wird sie sich in den ersten Jahren verschlimmern und dann mit der gleichen Intensität immer wieder zurückkehren. Der Heuschnupfen kann sich in jedem Alter entwickeln. Ein erstes Auftreten sah man bei Kindern lange Zeit vermehrt etwa ab dem Zeitpunkt der Einschulung. Inzwischen sieht man bei Kleinkindern eine Tendenz bereits in der zweiten Pollenflugsaison ihres Lebens zu erkranken. Der Geburtsmonat kann offensichtlich das Risiko erhöhen. So ist eine Erkrankungswahrscheinlichkeit bei den im Mai und Juni Geborenen am höchsten (Sibbald 1989). Sie ist auch erhöht bei Kindern, deren Eltern bereits Allergiker sind.


Der Heuschnupfen ist eine ernstzunehmende Allergie, da sich die Beschwerden der oberen Atemwege auf die Bronchien verlagern können. Dies kann dann zu einem ganzjährigen Asthma führen.

 

Mehr Klarheit darüber gegen welche Pollenart Sie überempfindlich reagieren, gewinnen Sie zum einen durch einen Hauttest, bei dem eine geringe Menge des Pollenallergenextraktes in die Haut mit der Prick-Nadeltechnik injiziert wird; liegt eine Allergie gegen die verabreichten Pollen vor, so wird sich 20 Min. nach der Injektion eine Quaddel mit Rötung entwickeln. Zum anderen können über einen Bluttest die Antikörper gegen Allergene im Blut nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen werden von Allergologen, das sind in der Regel Hals-Nasen-Ohrenärzte, durchgeführt.

 

Hilft Homöopathie bei Heuschnupfen?

Homöopathisch gesehen stellen die alljährlich auftretenden Schübe des Heuschnupfens (aber auch Asthma, Nahrungsmittelallergien, Neurodermitis)  die Reaktion einer geschwächten Konstitution auf eine zu groß gewordene oder zusätzliche Belastung dar. Daher ist eine ausführliche Anamnese wichtig, in der ich unter dem ganzheitlichen Gesichtspunkt Ihre körperlichen, geistigen und seelischen Beschwerden berücksichtige. Dabei achte ich besonders auf Ihre persönliche Ausdrucksweise, um das für Sie passendste bzw. ähnlichste Arzneimittel zu finden. Wichtig sind beispielsweise aber auch Familienerkrankungen und Umwelteinflüsse.

 

Aus homöopathischer Sicht führen Antiallergika (insbesondere Antihistaminika oder Corticoide) zu einer Unterdrückung des Immunsystems. Sie wirken gegensätzlich und lediglich lindernd ohne die Ursache zu beheben. Häufig werden zudem mit der Einnahme von Antiallergika auch viele Nebenwirkungen beobachtet.  

 

Sollte noch keine Konstitutionsbehandlung durchgeführt worden sein und/oder Sie leiden aktuell sehr stark unter akuten Beschwerden, würde ich mit dem ähnlichsten homöopathischen Akutmittel beginnen, welches das Immunsystem bereits positiv unterstützen kann.

 

Ein anschauliches Beispiel ist die Küchenzwiebel „Allium cepa“ genannt. Der Betroffene hat reichlichen wässrigen Fließschnupfen („wie aus dem Wasserhahn“) mit möglicherweise wund machendem Nasenfluss und eher leichtem und mildem Augentränen. Niesen und auch Husten, z.B. bei Eintritt in ein warmes Zimmer. Die Beschwerden sind schlimmer am späten Nachmittag oder abends. Im Freien ist alles besser. Einige dieser Symptome kennen Sie sicherlich, die beim Schneiden einer Zwiebel auftreten.

 

Bei Fließschnupfen mit stärkerer Augenbeteiligung oder auch ausschließlicher Augensymptomatik ist Euphrasia (Augentrost) das passende Mittel. Die Augen können regelrecht in Wasser schwimmen. Die Tränen brennen an den Lidern. Die Bindehäute sind gerötet, jucken, schmerzen und sind lichtempfindlich. Der Fließschnupfen ist eher mild. Draußen im Freien, im kühlen Wind ist alles schlechter und im warmen Zimmer besser. Dieses ist alles gegensätzlich zu Allium cepa.

 

Neben dem Symptom mit überwiegend wässrigem Fließschnupfen (alleine für dieses Symptom stehen im "Repertorium" über 200 Arzneimittel) gibt es natürlich auch Heuschnupfenbeschwerden mit überwiegend

  • dicklichem Fließschnupfen
  • Juckreiz und Niesen
  • verstopfter Nase
  • Hautreaktionen
  • Heuasthma

Auch hierzu gibt es eine Vielzahl an homöopathischen Heuschnupfenmitteln. Um Ihnen helfen zu können, muss das ähnlichste Mittel, das zu Ihrer persönlichen sowie charakteristischen Symptomatik passt, gefunden werden.

 

Allgemeine Tipps für Allergiker

Schön wäre es, wir könnten den Pollen sagen, dass sie "draußen" bleiben sollen. Aber leider hören sie nicht auf uns und wir können ihnen kaum entkommen.

Folgende Maßnahmen könnten aber etwas Erleichterung bringen:

  • Schließen der Fenster in der Hauptpollenzeit – auf dem Land meist vormittags, in der Stadt abends
  • Sport im Freien und Rasenmähen in dieser Zeit mit Vorsicht
  • Keine Wäsche draußen trocknen, da Pollen auf ihr haften bleiben
  • Die Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln
  • Haare erst abends waschen oder gut durchbürsten
  • Die Räume regelmäßig feucht reinigen
  • Pollenschutzgitter in die Fenster spannen
  • Pollendichte Schutzfilter ins Auto, in den Staubsauger und den Raumlüftern einbauen
  • Geeignete Urlaubsziele während der Blütezeit sind die Hochgebirge und Küstengebiete
  • Auf das Rauchen verzichten, denn es verstärkt die Atemwegsreizung

Weitere unterstützende Maßnahmen

  • Ein Verzicht oder eine Reduzierung von Nahrungsmitteln bei eventuell schon bekannten mit Pollen kreuzreagierende Nahrungsmittelallergene. Wenn nichts Spezifisches bekannt ist, lohnt es sich auf die häufigsten Grundallergene zu verzichten: Kuhmilcheiweiß, Hühnereieiweiß, Weizen, Nüsse und Zitrusfrüchte. Dadurch entlasten wir das Immunsystem während der Pollensaison.
  • Eine Nahrungsmittelergänzung mit Vitamin C plus Bioflavonoide (Rutin, Hesperidin, Citrin u.a. auch als Vitamin P bezeichnet), welche die Wirkung von Vitamin C verstärken und die Widerstandskraft auch gegenüber Allergien erhöhen
  • Echinacin als Immunstimulans zu Beginn der Pollenallergiezeit. Sollte nur kurmäßig (ca. 14 Tage) und nicht über lange Zeit eingenommen werden.

Der www.tipp

Auf der Hompage www.pollenstiftung.de der Stiftung Deutscher Polleninformations-dienst finden Sie ein kostenloses Online-Pollentagebuch sowie einen Pollenflugkalender. Ein weiterer Link führt von dort auf die Pollenflugvorhersage des Deutschen Wetterdienstes.

 

Sollten Sie an Heuschnupfen leiden und einen alternativen Weg suchen, rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine E-Mail.


Ich weise darauf hin, dass ich von den Heilungsmöglichkeiten der Homöopathie überzeugt bin. Allerdings kann die Homöopathie sowie jede andere Behandlungsmethode eine Heilung nicht garantieren.